Hoher Blutzucker: Wenn der Blutzuckerspiegel steigt

Veröffentlicht am: März 04, 2024
Sarah Allen
Sarah Allen

Ernährungsberaterin und Diätologin

Herausforderung: Blutzuckerspiegel!


Wussten Sie, dass in Europa neun Prozent der Gesamt-Bevölkerung von Prädiabetes bzw. einer Glucose-Intoleranz betroffen sind?


 

Für Personen die an Prädiabetes, Diabetes, metabolischem Syndrom oder einer anderen Form von “Insulinresistenz” leiden, aber auch für Personen ohne Vorerkrankungen, kann die Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels eine Herausforderung sein.

In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr über den Blutzuckerspiegel und Maßnahmen, die Ihnen helfen können einen gesunden Wert zu erhalten.

Inhalt

Wie funktioniert der Blutzuckerkreislauf?

Wenn Sie einfache Kohlenhydrate zu sich nehmen, ob als Zucker oder als Stärke, gelangen diese fast augenblicklich über den Darm in den Blutkreislauf. Innerhalb von Sekunden steigt der Blutzuckerspiegel an. Um dem Anstieg des Zuckers entgegenzuwirken und zu regulieren, gibt der Körper Insulin frei.

Insulin ist der Schlüssel, der die Zellen „entriegelt“ und den Zucker reinlässt. Wenn der Zucker in die Zellen eintritt, sinkt die Menge an Zucker im Blut und der Körper befindet sich im Gleichgewicht.

Wie kann es nun zu einem erhöhten Blutzuckerwert kommen?

Der Blutzuckerspiegel wird erhöht, wenn vermehrt Glukose zu sich genommen wird. Glukose ist Zucker, welcher durch den Verzehr vieler verschiedener kohlenhydrathaltiger Nahrungsmittel aufgenommen wird. Neben den Nahrungsmitteln und dem darin vorkommenden Zucker können auch noch andere Faktoren den Blutzuckerspiegel stark beeinflussen:

  • Stress kann zum Beispiel den Cortisolspiegel erhöhen, was die Insulinverwendung stark beeinflusst.
  • Der Zeitpunkt, an dem die Mahlzeit eingenommen wird, beeinflusst ebenfalls wie der Körper mit dem Blutzucker umgeht.
  • Frauen in der Schwangerschaft können einen erhöhten Blutzuckerspiegel feststellen.
  • Menschen, bei denen eine Insulin Resistenz/Diabetes bereits in der Familie vorgekommen ist können ebenfalls betroffen sein.

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Wie hoch darf der Blutzuckerspiegel sein?

Zuallererst, was ist überhaupt “normaler” Blutzucker?

Was als “normaler” Blutzucker beschrieben wird, hängt von der Vorgeschichte des Patienten ab, z.B. ob jemand bereits Diabetes hat oder hatte. Zusätzlich spielt auch der Zeitpunkt der letzten Nahrungsaufnahme eine wichtige Rolle.

  • Wenn Sie allgemein gesund sind (kein Diabetes) und die letzten acht Stunden nichts gegessen haben, sollte der Blutzucker zwischen 70 und 99 mg/dL liegen.
  • Wenn Sie allgemein gesund sind (kein Diabetes) und in den zwei Stunden vor der Messung etwas gegessen haben, sollte der Blutzucker unter 140 mg/dL liegen.
  • Ist der Blutzuckerspiegel unter 50 mg/dL spricht man von Unterzuckerung (Hypoglykämie).

Wann wird der Blutzucker gemessen?

Generell gilt, dass die Messung des Blutzuckers am Morgen auf nüchternen Magen vorgenommen wird und dabei der Zuckergehalt in Milligramm pro Dl (mg/dl) Blut gemessen wird. Eine weitere mögliche Einheit die Konzentration der Glukose im Blut anzugeben, ist Millimol pro Liter (mmol/l).

Blutzucker messen

Wann spricht man von einem erhöhten Blutzucker?

Bei einer Ernährung mit zu viel einfachem Zucker setzt der Körper mehr und mehr Insulin frei. Schließlich werden die zellularen Schlösser von der Überbeanspruchung abgenutzt. Wie ein Schlüssel, der seine Zähne verloren hat, verliert Insulin seine Fähigkeit, die Zellentür mühelos zu öffnen. Die Zellen werden taub für die Wirkung von Insulin.

Infolgedessen setzt der Körper mehr und mehr Insulin frei, um seinen Blutzuckerspiegel in Schach zu halten. Schließlich führt dieser Zyklus zu einem gefährlichen Zustand, der Insulinresistenz genannt wird.

  • Ist der Blutzuckerspiegel zwischen 100 mg/dL und 125 mg/dL in nüchternen Zustand, leidet man bereits an einem Vorstadium des Typ-2-Diabetes.
  • Liegt ein Blutzuckerspiegel von mehr als 126 mg/dL im nüchternen Zustand vor, spricht man von Diabetes.

Was sind die Folgen eines erhöhten Blutzuckerspiegels?

Personen die prädiabetisch sind und über einen längeren Zeitraum an einem erhöhten Blutzuckerspiegel leiden, laufen Gefahr als Folgeerkrankung Diabetes zu entwickeln.

 


Wussten Sie das jeder Dritte Amerikaner an Diabetes erkrankt ist?


 

Nicht nur für Menschen bei denen bereits ein erhöhtes Risiko für Diabetes oder Herzkomplikationen festgestellt wurde, ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel gefährlich. Generell kann ein schlecht eingestellter Blutzuckerspiegel zu einigen Symptomen führen.

Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann folgende Symptome hervorrufen:

  • Müdigkeit und geringes Energieniveau
  • Gewichtszunahme
  • Heißhunger
  • enormer Durst
  • Stimmungsschwankungen und Nervosität
  • sehr langsame Wundheilung
  • häufige Infektionen
  • schwere Atmung
  • Kopfschmerzen

Menschen mit erhöhten Blutzuckerwerten, die bereits eine Vorgeschichte wie Insulinresistenz (die Wurzel von Diabetes) vorweisen, können an weiteren Symptomen erkranken:

  • Fettablagerungen am Bauchumfang
  • erhöhten Blutdruck
  • gestörten Cholesterinspiegel
  • Unfruchtbarkeit
  • verminderte Libido
  • Depressionen
  • Demenz
  • Krebs

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Hoher Blutzuckerspiegel und jetzt?

Es gibt einige wirksame Lebensmittel, die zu sich genommen werden können aber auch Maßnahmen, die Sie selbst unternehmen können, um Ihren Blutzuckerspiegel zu senken.

1.   Welche Lebensmittel senken den Blutzucker?

  • Zimt

Was fast jeder von uns zu Hause hat und eine positive Wirkung auf Blutzucker aufweist, ist Zimt.

Klinische Studien haben gezeigt, dass durch die Einnahme von Zimt die Produktion von GLUT4, einem Molekül, welches den Zucker aus dem Blutplasma transportiert, gesteigert wird.

Dadurch nimmt auch die Intensität von Insulin zu und der Blutzucker wird infolgedessen, gesenkt. Zusätzlich, wird durch die Einnahme von Zimt das Hungergefühl gemindert und eine schnelle Sättigung eingeleitet. Das bedeutet, dass kleinere Mengen an Essen konsumiert werden, was sich wiederum positiv auf den Blutzucker auswirkt.

  • Kurkuma

Studien an Tieren haben gezeigt, dass sich die Einnahme von Kurkuma positiv auf einen erhöhten Blutzuckerspiegel auswirken kann. Grund dafür ist, dass Kurkuma die Insulinempfindlichkeit der Zellen erhöht, wodurch der Blutzucker wieder besser von den Zellen aufgenommen wird.

Eine Studie im Jahr 2012, welche in Diabetes Care, publiziert wurde, befasste sich ebenfalls mit der Wirkung von Kurkuma auf die Entwicklung von Diabetes. Die an Diabetesvorstufen erkrankten Probanden wurden in zwei Testgruppen unterteilt. Täglich wurden Ihnen jeweils sechs Tabletten verabreicht, wobei eine Gruppe ausschließlich Kurkuma-Kapseln bekam und die zweite Gruppe Placebo. Am Ende der Studie konnte festgestellt werden, dass die Probanden die Kurkuma-Tabletten bekommen hatten, seltener vollständiges Diabetes entwickelten.

  • Algen

Das in Algen enthaltene Jod ist bekannt dafür eine Rolle bei der Aufrechterhaltung der Insulinsensitivität zu spielen.

Bei der oralen Verabreichung von Jod Supplementierung an Tiere, haben Studien gezeigt, dass der  Glukosespiegel dadurch gesenkt wurde. In einer anderen Studie die an Menschen durchgeführt wurde, konnte festgestellt werden, dass der Cholesterinspiegel von stark übergewichtigen Frauen, durch die Einnahme von Algen-Kapseln, ebenfalls positiv beeinflusst werden konnte.

Zudem können Produkte die Algen enthalten, wie zum Beispiel Spirulina- oder Chlorella-Kapseln, bei der Reduzierung des Körpergewichts, der Fettmaße und der Verringerung der Nahrungsaufnahme, helfen.

2. Was tun gegen Heißhunger?

Um den Blutzucker zu senken ist es wichtig auf eine gesunde Ernährung um zu steigen. Dabei geht es nicht darum Kohlenhydrate oder Zucker vollständig aus dem Ernährungsplan zu streichen, aber eine gesunde Balance zwischen Kohlenhydraten, gesunden Fetten und Proteinen zu finden. Gerade die Aufnahme von Proteinen, Ballaststoffen und gesunden Fetten können zur Stabilisierung des Blutzuckers beitragen.

  • Greifen Sie auf unverarbeitete Lebensmittel zurück!

Unverarbeitete Lebensmittel sind voller Fasern, Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und Phytochemikalien, die einen positiven Effekt auf die menschliche Gesundheit und Gewichtsregulierung haben.

Sie benötigen viel mehr Zeit um verdaut zu werden, als verarbeitete Lebensmittel. Deshalb heben sie den Blutzucker nur langsam an, was den Stoffwechsel ausgleicht und eine stetige und gleichmäßige Energieversorgung gewährleistet. Vollwertige Lebensmittel liefern die richtigen Informationen und stimulieren die richtigen Gene in unserem Körper.

Heute kommen 60 Prozent unserer Kalorien aus Lebensmitteln, die von unseren Vorfahren nicht einmal als Nahrung erkannt werden würden. Der Großteil dieser Produkte - Schokolade, Chips, zuckerhaltige Getränke, raffinierte Öle und Kuchen - sind einfache Kohlenhydrate.

Wird dem nicht Einhalt geboten, zahlt unser Körper den Preis dafür. Das Ergebnis ist eine zweidimensionale Epidemie von Fettleibigkeit (engl. Obesity) und Diabetes in unserem Land, die unter Fachleuten inzwischen unter dem Begriff Diebesity zusammengefasst wird.

  • Vermeiden Sie flüssige Kalorien und künstliche Süßstoffe.

Limonaden sind voll von Chemikalien und Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt. Verarbeitete Fruchtsaftgetränke werden in Zucker ertränkt.

Versuchen Sie stattdessen, Wasser und grünen Tee zu trinken. Grüner Tee enthält pflanzliche Substanzen, die viel besser für Ihre Gesundheit sind. Wichtig ist auch, dass Sie nicht in die Diät-Drink-Falle tappen. Die künstlichen Süßstoffe in Diät-Drinks täuschen dem Körper vor, Zucker einzunehmen, was im Körper die gleiche Insulinproduktion bewirkt, wie bei der Einnahme von gewöhnlichem Zucker.

  • Zum Frühstück hochwertige Proteine!

Idealerweise nehmen Sie bei jeder Mahlzeit hochwertige Proteine zu sich, aber wenn Sie sich auf eine Mahlzeit festlegen müssen, dann wählen Sie das Frühstück. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von gesunden Proteinen, wie Eiern, Nüssen, Samen, Nussbutter oder Protein-Shakes gleich am Anfang des Tages dabei hilft, den Heißhunger zu reduzieren, Kalorien zu verbrennen und so Gewicht zu verlieren.

3. Wie können regelmäßige Bewegung und Sport helfen?

Wahrscheinlich wissen Sie bereits, dass Bewegung und Sport unterschiedlichste positive Einflüsse auf Ihre Gesundheit haben kann und dasselbe gilt, wenn Sie an einem erhöhten Blutzuckerspiegel leiden.

Sport begünstigt die Muskel-Zellen vermehrt Glukose aufzunehmen, wodurch der Blutzuckerspiegel gesenkt wird. Dies passiert, da der Körper mit Energie versorgt werden muss und Glukose für Gewebereparaturen verwendet wird. Zusätzlich helfen sportliche Aktivitäten, welche Sie über einen längeren Zeitraum absolvieren, die Zellen empfindlicher für Insulin zu machen. Die kann der Insulin-Resistenzen vorbeugen.

Fazit:

Wenn der Zuckergehalt in Ihrem Blut zu hoch ist, können Sie einige Dinge unternehmen um positive Auswirkungen feststellen zu können.

  • Alltägliche Hilfsmittel wie Zimt, Kurkuma oder Nahrungsergänzungsmittel mit Algen können Ihnen dabei helfen Ihren Blutzucker auf natürliche Weise zu senken.
  • Nehmen Sie eine ausgewogene Mahlzeit mit Kohlenhydraten, Proteinen und gesunden Fetten zu sich und vermeiden Sie Zucker-Fallen wie Diät-Drinks.
  • Bewegen Sie sich! Körperliche Aktivitäten erhöhen nicht nur den Abbau von Stress, sondern wirken sich auch positiv auf Ihren Blutzuckerspiegel aus. 

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